Zahnfleischentzündungen (Gingivtis) findet man bei der Mehrheit der Erwachsenen. Die Erkrankung entwickelt sich schleichend. Erfolgen keine regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt, bleibt sie meist lange Zeit unbemerkt - oft ist sie bereits fortgeschritten, wenn die Diagnose gestellt wird. Typische Symptome sind gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch und Zahnfleischbluten.

Unbehandelt breitet sich die Entzündung auf den gesamten Zahnhalteapparat aus (sogenannte Parodontitis). Dabei kommt es zur Bildung von Zahnfleischtaschen und zum Abbau des die Zahnwurzeln umschließenden Knochens, was wiederum zur Lockerung bis hin zum Verlust der Zähne führen kann. Bei frühzeitiger Behandlung lässt sich der Prozess in der Regel stoppen.

Hauptursache für die Parodontitis sind Bakterien in Zahnbelägen und Zahnstein. Sie stellen nicht nur eine Gefahr für den Erhalt der Zähne dar, sondern gefährden auch die Allgemeingesundheit.

Parodontitis-Therapie

Die Behandlung beginnt mit einer professionellen Zahnreinigung, wobei alle harten und weichen Beläge entfernt werden, um möglichst glatte Zahnoberflächen herzustellen. Im Rahmen der professionellen Zahnreinigung wird der Patient genauestens über die Ursachen und Folgen der Parodontitis und die für ihn geeigneten Mundhygiene-Maßnahmen informiert. Die häusliche Mundhygiene wird besprochen und optimiert, eventuelle neue Beläge werden beseitigt. Ist die oberflächliche Entzündung durch konsequente Reinigung zurückgegangen - eventuell unterstützt durch die häusliche Anwendung einer antibakteriellen Mundspülung -, erfolgt eine Vermessung der Zahnfleischtaschen und eine Entscheidung, bei welchen Zähne eine weitere Therapie erforderlich ist.

Bei der eigentlichen Parodontitisbehandlung werden die Zahnfleischtaschen gereinigt und die Wurzeloberflächen geglättet, so dass das Zahnfleisch wieder straff an den Zahn anwachsen kann. Eine gleichzeitige Einnahme von Antibiotika (nach spezifischer Keimanalyse) kann erforderlich sein. Da sie unter lokaler Betäubung durchgeführt wird, ist die Behandlung schmerzlos und auch in den darauf folgenden Tagen ist nur mit kaum merklichen Beschwerden zu rechen. Nach wenigen Tagen wird der Heilungsprozess kontrolliert und gegebenenfalls neu entstandene Zahnbeläge entfernt, um den Behandlungserfolg zu sichern.

Nach 8-10 Wochen wird durch eine Nachuntersuchung festgestellt, ob noch ein Nachbehandlungsbedarf besteht. Sind tiefe Zahnfleischtaschen verblieben, kann eine weiterführende Therapie (z.B. eine mikrochirurgische regenerative Therapie mit Membranen oder Schmelzmatrixproteinen) in Betracht gezogen werden. Ansonsten beginnt nun eine dauerhafte „Erhaltungsphase“. Eine gründliche Mundhygiene kann verhindern, dass sich erneut Bakterien in den Zahnfleischtaschen einnisten. Dabei kommt der Zahnzwischenraumpflege eine besondere Bedeutung zu. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und professionelle Zahnreinigungen ergänzen die Maßnahmen zum Erhalt des Therapieerfolges.

Unsere Behandlungsmethoden orientieren sich an den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie ( DGP: www.dgparo.de ).